stadtform OPEN CALL: „Schwarze Luft, Stadt bei Nacht“

Die neue, in Gründung befindliche Stadtzeitschrift stadtform lädt mit einem open call zu Beiträgen ein. Philipp Graf und ich reichen unser Projekt Wien – Großstadt der Lichter? ein.

Ein stadtforscherisch-künstlerisches Fotoprojekt, das untersucht, wie öffentliche und kommerzielle Beleuchtung Nachtschwärmern den Weg weist und welche unterschiedlichen Arten von Beleuchtung wir vorfinden.

Wir werden den Sommer über mehrmals ins nächstliche Treiben des Wiener Bermudadreiecks eintauchen. Dort wollen wir uns, angelehnt an das Konzept von derive, durch die Straßen und Gassen treiben lassen, und nach fotografischen Antworten suchen auf Fragen wie:

  • welche Art von Beleuchtung treffen wir an und wie weist uns diese den Weg?
  • wie wird Beleuchtung von uns subjektiv wahrgenommen?
  • ist eine örtliche Veränderung der Beleuchtung festzustellen?

Das Ergebnis soll in der ersten Printausgabe von stadtform, verbunden mit einer interaktiven Fotostrecke auf deren Website,  im Oktober 2015 präsentiert werden.

 

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Der erste Open Call der Zeitschrift Stadtform

Jane’s Walk Vienna 2015:
Wien unerwartet – eine fotografische Erkundung

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Foto: Andreas Lindinger

Wien-Hauptbahnhof war der Ausgangspunkt für den Stadtspaziergang Wien unerwartet – eine fotografische Erkundung, den ich gemeinsam mit Philipp Graf im Rahmen von Jane’s Walk Vienna 2015 heute durchgeführt habe:

Ein alter Würfel wies uns den Weg über fünf Stationen und gemeinsam mit 20 begeisterten TeilnehmerInnen erforschten wir die jeweiligen urbanen Umfelder fotografisch und mit allen Sinnen.

Der Hauptbahnhof als Startpunkt ist für uns nicht zuletzt deshalb von besonderem Interesse, da es sich zum einen um urbanes Neuland handelt, das in dieser Form noch nicht sehr lange besteht. Zum anderen haben wir unweit davon zwei Jahre lang den Wiener Südbahnhof bis zum Zeitpunkt seines Abbruchs fotografisch festgehalten. Die Umgebung des Hauptbahnhofes ist immer noch stark in Veränderung begriffen, zahlreiche große Flächen stehen noch frei oder befinden sich gerade im Prozess der Bebauung.

Die zweite Station war die Bushaltestelle Rainergasse (13 A) im gründerzeitlich eng bebauten 4. Bezirk, mit überraschend viel Grün in den umliegenden Straßenzügen und einigen alten, zum Teil schon aufgelassenen, Geschäften. Von dort ging es weiter zu den U4 Stationen Pilgramgasse und Kettenbrückengasse. Beide Umgebungen besitzen zum einen eine großzügige Weite über dem Wiental, zum anderen enge Straßenzüge in die angrenzenden Bezirke, mit starkem Fußgängeraufkommen an den Kreuzungen Pilgramgasse und dem samstäglichen Flohmarkt auf dem Parkplatz Kettenbrückengasse.

Mit der Ubahnlinie U4 fuhren wir schließlich bis Hietzing, zugleich die letzte Station unseres Walks. Auch hier großzügige Weiten um die kreisförmig angelegte Straßenbahnstation auf der Kennedybrücke, die bereits zahlreiche Adaptierungen erfahren hat: so wurde vor Jahren in der Mitte der kubusförmige Aufgang der Ubahnstation eingebaut der jetzt von zahlreichen Geschäftscontainern umlagert wird. Das uneinheitliche, bisweilen chaotische Bild dieser Station steht in starkem Gegensatz zur großbürgerlichen Umgebung.

Eine komplette Dokumentation unserer Reise findet sich auf flickr: Jane’s Walk 2015